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den, ob eine «schwere Straftat» vorliegt (relative Gültig- keitsvorschrift). Selbstverständlich erscheint, dass die Be­ weisverwertung ausgeschlossen ist bei Beweisen, die der Nachrichtendienst unter Verletzung von Art. 141 Abs. 1 StPO erlangt hat. 77 Zusammenfassend ist also die Beweisverwertung von nachrichtendienstlich erhobenen genehmigungspflichtigen Informationen im Strafprozess zulässig, wenn «(1) der NDB das Nachrichtendienstgesetz korrekt angewendet hat, (2) die übermittelten Daten für die Aufklärung einer schweren Straftat unerlässlich sind und (3) kein absolutes Verwer­ tungsverbot zur Anwendung gelangt». 78

■ Zusammenfassung: Der Aufsatz widmet sich dem straf­ prozessualen Tatverdacht. Er umschreibt die einzelnen Elemente des Tatverdachts und analysiert seine Bedeu­ tung im Strafverfahren unter Berücksichtigung der po­ lizeilichen Arbeit bei der Tatverdachtsgewinnung bzw. verdichtung. Den Abschluss bildet ein Blick auf die Tat­ verdachtsgenerierung auf der Basis nachrichtendienstli­ cher Informationen. Résumé: L’auteur de la présente contribution se consacre à la notion de soupçon de commission d’une infraction, au sens du droit de procédure pénale. Il décrit les diffé­ rentes composantes de cette institution et analyse sa si­ gnification pour la procédure pénale, en considérant l’ac­ tivité de la police dans les contextes de l’acquisition et de la confirmation des éléments déterminants. En guise de conclusion, l’auteur jette un oeil à l’émergence d’un soupçon de commission d’une infraction sur la base d’in­ formations fournies par des services de renseignements.

Stichwörter: Tatverdacht, Polizei, Nachrichtendienst Motsclés: soupçon de commission d’une infraction, po­ lice, service de renseignements

77 Ackermann/Vogler (Fn. 25), 181 ff. 78 Ackermann/Vogler (Fn. 25), 185.

forum poenale 6/2016

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